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Marokko und der Weg dahin

Einen wunderschönen guten Abend aus Chefchaoen im Rifgebirge in Marokko, wo ich mich gerade mit einer arabischen Tastatur herumärgere.

Der bisherige Verlauf der Reise:
Am 1.3. sind wir nach Freiburg gefahren. Unterwegs haben wir in der fränkischen Schweiz den Ottmar eingesammelt, der über das Internet eine Mitfahrgelegenheit nach Spanien gesucht hatte. In Freiburg haben wir gleich einen Tag pausiert und sind am 3.3. 5.30 Uhr Richtung

Frankreich
gestartet. Wir wurden da von heftigem Schneeregen begrüßt. Um die Autobahngebühren zu sparen fuhren wir über Landstrassen bis nach Toulouse, wo wir am nächsten Tag um 4 Uhr morgens einritten. Sebastian, der Freund von Rita, war mit uns mitgefahren, um dort einen Freund, der dort ein Auslandssemester macht, zu besuchen. Bei diesem blieben wir dann auch einen Tag und sahen uns die schöne Altstadt an.
Nach dem anfänglichen Beschnuppern war aus den Leuten, die zwar zusammen reisten, sich aber noch nicht richtig kannten, eine richtig gut zusammenpassende Gruppe geworden. Sebastian konnte sich dieser nicht so richtig entziehen und kam noch ein Stück weiter mit uns. Auch Otto überlegte schon, ob er weiter mitkommen sollte.
Montag ging es dann nach

Andorra.
In den französischen Pyrenäendörfern unterhalb Andorras hatten einige Bauern Straßensperren errichtet, um wieder mal gegen irgendwas zu protestieren, aber wir sind da irgendwie dran vorbeigekommen. Danach ging es über Serpentinen und durch Schnee immer höher bis dann ganz oben, mitten auf dem Berg ein riesiges Einkaufszentrum auftauchte. Der ganze Staat Andorra sieht so aus, es gibt da sicherlich mehr Zapfsäulen als Einwohner. Ich hab noch nie so viele Tanken auf einen Haufen gesehen.

Spanien
Der Grenzübertritt von Andorra aus lief ganz gut, wir wurden zwar kontrolliert und auch unsere in Andorra gefüllten Dieselkanister wurden entdeckt, aber zwischen Sebastian und dem Zöllner entwickelte sich ungefähr folgender Dialog:
-Was ist in den Fässern?
-Wasser und ein bisschen Diesel.
-Diesel ist aber nicht erlaubt.
-Ok, dann nur Wasser.
-Achso, dann gute Fahrt.
Den nächsten Tag luden wir Otto in Madrid ab, vor allem Chrissi fiel dieser Abschied schwer, tags drauf wurde Sebastian in Granada zum Bahnhof gebracht.
Donnerstag waren wir in

Gibraltar,
doch mit den Autos. Reinzu ging es ja noch ganz gut, aber als wir wieder rauswollten mussten wir über eine Stunde warten, das ist dort spanische Politik.
In Gibraltar selbst sieht alles very britisch aus, dass man nicht in England ist, sieht man nur am Rechtsverkehr und an den Palmen. Auf dem Felsen waren wir auch und haben mit den freilebenden Affen gespielt.
Freitag ging es dann 8.00 Uhr auf die Fähre von Algasiras (westl. von Gibraltar) nach Ceuta, einer spanischen Enklave auf der anderen Seite der Straße von Gibraltar. Dort wurde nochmal aufgetankt und die Autos für den Grenzübertritt präpariert (Ersatzräder und Alkohol verteilen, GPS verstecken usw.).

Marokko
Noch vor der spanischen Grenzabfertigung, bei der man einfach durchgewinkt wird, kamen viele Marokkaner auf uns zugerannt, um uns die Formulare für den marokkanischen Zoll zu verkaufen, die wir schon von der Fährgesellschaft bekommen hatten. Diese Leute wurde man nur los, indem man beherzt Gas gab. Im marokkanischen Zollhof winkten wir uns einen der örtlichen Koruptionsmanager herbei, Andreas erklärte ihm, dass wir mehr Ersatzräder dabei hätten, als erlaubt seien, und er versprach sich drum zu kümmern. Und er hatte seine Arbeit gut gemacht. Nach ca. 1,5 Std. waren wir fertig, wir hatten mit bis zu 8 Std. gerechnet. Das Filzen beim Zoll, was uns immer als besonders lästig beschrieben wurde, beschränkte sich auf einen kurzen Blick in die Autos und auf den Anhänger. Dafür wurde er nach zähen Verhandlungen mit 100 FF (ca. 33 DM) entlohnt.
Der erste Eindruck von Marokko war nicht der beste, das Land ist total zugemüllt, überall liegt irgendwas. Als nächstes fallen die vielen Menschen auf, die sich auf den Straßen befinden, nicht nur in den Ortschaften, sondern auch auf dem Land, immer und überall laufen sie herum.
Wir sind jetzt in Chefchaoen im Rifgebirge, übernachten auf einem Zeltplatz auf einem Berg über der Stadt. Das Gebirge rings um die Stadt ist das Hauptanbaugebiet für Hanf in Marokko, weshalb die Stadt recht wohlhabend ist. Ich hatte zwar damit gerechnet, dass hier recht leicht an das Zeug zu kommen ist, nicht aber damit, dass man hier an jeder Ecke gedrängt wird, etwas zu kaufen. Da ist es doch ganz angenehm, das bis auf den "offiziellen" Zeltplatzdealer diese Leute dort keinen Zutritt haben.
Die Altstadt ist im Gegensatz zu den neueren Stadtteilen ganz hübsch, enge verwinkelte Gassen, die Häuser weiß und hellblau getüncht, überall kleine Läden.
Morgen geht's weiter Richtung Fes. Unsere Autos haben es bis jetzt gut mitgemacht, Kalker sagt aber dem Fio (der Hundefänger) kein langes Leben mehr voraus, da er wohl gestern nicht mehr so richtig wollte.

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