Leh
Nach
Manali bin ich also nach Leh gefahren, der Hauptstadt der Region
Ladhak, ganz im Norden Indiens. Die Straße dorthin ist
eine ziemliche Buckelpiste. Sie führt ja auch über
den Hauptkamm des Himalaja. Auch wenn man es ihrem Zustand nicht
ansieht, sie ist für das indische Militär eine der
wichtigsten Straßen, da sie eine von nur zwei Straßen
in die Kashmirregion ist und so versuchen sie, diese in einem
irgendwie befahrbaren Zustand zu erhalten. Dieser Zustand sieht
dann aber so aus, das man einen Jeep oder einen LKW oder Bus
braucht, um durchzukommen. Ich hab auch paar Leute getroffen,
die es mit einem Motorrad geschafft haben, aber das war kein
Vergnügen, sondern harte Arbeit.
Die Hälfte der Strecke ist leidlich asphaltiert, der Rest
ist Schotter oder festgefahrener Dreck. Oft ist die Straße
weggespült, man muss durch Furten oder auch mal etwas Steinschlag
wegräumen. Am Anfang geht es die ganze Zeit auf und ab,
mal in endlosen Serpentinen, mal stetig an einer Talflanke bergan
oder -ab. Später geht es durch weite Täler oder über
Hochebenen und dazwischen immer wieder über hohe Pässe.
So bin ich dann auch über den höchsten mit Autos befahrbaren
Pass der Welt mit einer Höhe von über 5600 Meter gekommen.
Für die knapp 500 km von Manali nach Leh braucht man 2
Tage. Übernachtet wird
in einer Zeltsiedlung in der Mitte von nirgendwo auf 4200 m
Höhe. Einige hatten deswegen dann auch Probleme, eine Israeli
musste in Leh ins Krankenhaus, wo die Höhenkrankheit mit
Sauerstoff aus der Flasche behandelt wurde.
Ladhak ist eine trockene Region, da das Gebirge die Wolken und
damit den Regen vom Süden her aufhält. Die meisten
Menschen dort sind buddhistisch, die dortige Kultur ist eng
mit der tibetanischen verwandt. Fast jedes Dorf hat ein Kloster
und überall stehen Stupas, kleine Tempel, herum und man
sieht ständig Gebetsfahnen im Wind flattern.