Von Ladhak aus bin ich nach Dharamsala gefahren (40h Busfahrt innerhalb von drei Tagen). Dieses liegt an der Südseite des Himalaja und damit im Einflussgebiet des Monsuns, deshalb regnet es hier auch ziemlich oft, die Temperatur ist aber ganz angenehm.
Hier befindet sich die Exilregierung des Tibet, also der Amtssitz des Dalei Lama. Heute Mittag war bei ihm eine öffentliche Audienz. Um dorthin gehen zu können, muss man sich wie überall in Indien in mehrere Bücher eintragen, die sich dann nachher sowieso niemand mehr ansieht. Dann bekommt man ein Formular, wo man den ganzen Scheiß nochmal reinschreibt (die Pass- und Visumsnummer weiß ich inzwischen aufwendig), kriegt da einen Stempel und 'ne Unterschrift drauf und mit dem Wisch darf man dann zur Audienz.
Nach dem Securitycheck sitzen dann alle eine Dreiviertelstunde rum, dann stellen sich alle in einer Reihe auf, der Dalei Lama erscheint, die Reihe defiliert an ihm vorbei, jeder darf ihm die Hand geben, und irgendwelche Mönche und Sicherheitsleute passen auf, dass es ja nicht zu Stockungen kommt.
Na ja, es war zwar mal interessant sich das anzugucken, aber extra deswegen hierherzufahren lohnt sich nicht. Also ich hab nichts von einer besonderen Atmosphäre bemerkt, die da immer herrschen soll. Und solche Geschichten hört man oft unter Reisenden. Man schüttelt halt einem älteren und ziemlich berühmten Mann die Hand und alles ist ganz fix vorbei.