Die
Fiostory
Hallo
Leute,
mich
hat die akute Schreibunlust gepackt, deshalb gibt es erst heute
wieder ein Lebenszeichen von mir und ich beginne mit dem Text,
den ich am 3.4. geschrieben habe, aber nicht mehr dazu kam,
ihn zu vollenden und zu senden:
Das
Auto von Lucio, das hat ein Loch im Reifen,
das Auto von Lucio, das hat ein Loch im Reifen,
und hat's ein Loch im Reifen, dann klebt er's zu mit Kaugummi.
ital.
Kinderlied
Nachdem
wir nun wieder auf Oliver gestoßen waren, ging es weiter,
wie am Ende des Konvois, er fuhr vorneweg, alle anderen hinterher
und an den Sandfeldern wurde gestoppt. Nur das hier die Piste
besser
war und die Stopps seltener wurden. Und wie das halt so ist,
endlich geht's vorwärts, warum jetzt noch
warten, hier bleibt doch keiner mehr irgendwo stecken, und so
hält sich keiner mehr an eine ausgemachte Reihenfolge,
die starken Fahrzeuge preschen vor und hätten am liebsten
noch den Führungswagen überholt, wenn sie denn den
Weg gewusst hätten, die schwachen fallen zurück. Auch
wird nicht dran gedacht mal in den Rückspiegel zu sehen,
ob alle noch da sind. Und so saß ich da im Fiat und musste
sehen, wie ich hinterherkam. Die andern waren schon viel weiter,
nur ab und zu sah ich noch den Landrover, der eigentlich hinter
mir hätte sein müssen. Der Motor arbeitete an der
Grenze, ach Scheiße schon wieder ein Sandfeld, jetzt bloß
nicht stecken bleiben, sonst sind die anderen weg, also runterschalten
und durch, zwischendurch, wenn es wieder einmal Blickkontakt
zum Vordermann gab, Lichthupe, doch keine Reaktion. Immer wieder
der hastige Blick auf die Temperaturanzeige, sie steigt und
steigt, wieviel kann ich der Karre zumuten, eigentlich müßte
ich ja halten, doch dann sind sie weg. Irgendwann hielt ich
dann doch an, die Temperatur schon am Ende des roten Bereichs
und gönnte dem Fio eine kurze Pause. Doch irgenwie scheinen
die da vorne das nicht mitbekommen zu haben, keiner kommt, wie
sonst üblich, zurück und guckt wo man bleibt. Also
fuhr ich so bald, wie möglich weiter. Doch nun wurde es
richtig Scheiße, ich verfolgte die frischen Spuren im
Sand, doch von den anderen nichts zu sehen. Und wieso sind da
nur Spuren von drei Autos zu sehen, wo da doch sechs sein müßten?
Langsam kommt Panik auf, sind die vielleicht irgendwo abgebogen,
die Temperatur ist schon wieder zu hoch, immer noch keiner zu
sehen, sollte ich vielleicht zurückfahren, aus den drei
Spuren werden und werden nicht mehr, der Fio brauch Kühlung,
doch schon wieder etwas Weichsand, wo man volle Kraft braucht.
Das ging so 15 bis 20 Minuten bis das Kühlwasser überkochte.
OK jetzt reicht's, die Karre in den Wind gefahren, doch sobald
der Gang raus war, starb der Motor ab. Mist! Der Saft der Batterie
hatte doch schon den ganzen Tag nicht zum Starten gereicht.
So,
das hab ich also letzte Woche von mir gelassen und ich hätte
da auch gern weitergeschrieben, doch wir mussten dann etwas
plötzlich aus Mauretanien ausreisen und jetzt, naja, die
Faulheit, deshalb ganz kurz...
Ich wurde dann von den anderen nach einer Weile wieder aufgegabelt,
der Fio machte es noch eine Weile, war aber fertig, so dass
wir ihn am nächsten Tag mit einer kaputten Zylinderkopfdichtung
in der Wüste mitten im Sandsturm haben stehen lassen müssen.
In Nouakchott, der Hauptstadt Mauretaniens, hatten wie dann
einige relaxte Tage, Mauretanien ist bei weitem nicht so schlimm,
wie es immer beschrieben wird. Dort verkauften wir dann auch
den Peugeot. Mit dem Käufer war ausgemacht, dass er sich
auch darum kümmern sollte, dass der Fio aus Andreas' Pass
ausgetragen wird, nur machte der Arsch das nicht. Wir mussten
dann halsüberkopf illegal aus Mauretanien raus, was uns
dann schlappe tausend Märker kostete.
Jetzt sind wir seit fast einer Woche in St. Louis/ Senegal und
lassen es uns hier gut gehen. Hier sollte der Nissan verkauft
werden, falls das heut noch klappt, dann geht es morgen mit
dem Buschtaxi weiter, ansonsten fahren wir mit dem Nissan nach
Dakar.