Der
Weg nach Mosambik
Von
Port Elizabeth bin ich nach Cintsa gefahren, einem kleinen Nest
in der Nähe von East London. Dort gibt es eine wunderschöne
Lagune, die nur durch einen schmalen Sandstreifen vom Meer abgetrennt
ist. Auf der Lagune kann man mit Kanus rumpaddeln, es ist wunderbar
ruhig dort, man hört nur in der Ferne das Meer rauschen
und ab und zu mal einen Vogel schreien.
Von
Cintsa aus ging es dann nach Coffee Bay, einem noch verschlafenerem
Kaff in der Transkei, das eigentlich nur aus zwei Backpackern
und vielleicht zehn anderen Häusern besteht. Von dort aus
bin ich zum Hole in the Wall gewandert, einem Felsen, der vor
dem Strand im Meer steht und in den die Brandung ein Loch hineingespühlt
hat, so dass man hindurchsehen kann.
Als
nächstes war ich in Durban, der drittgrößten
Stadt Südafrikas. Von dieser Stadt schwärmen immer
alle, sie ist aber auch nur eine Großstadt mit tausenden
Hotelbetten. Der Strand ist ganz schön, aber wer will schon
mitten in der Stadt baden gehen, wenn es sonst überall
einsame Strände gibt (z.B. 17 km durchgehender Strand bei
Cintsa) und man in Durban nur innerhalb der ca. 30 m baden gehen
darf, die die Rettungsschwimmer markiert haben.
Aber ich hatte einiges in Durban zu erledigen, z.B. US-Dollar
für Simbabwe und ein Visum für Mosambik organisieren,
so dass ich einige Tage dort war.
In
Südafrika hört man öfters den Spruch, dass man
das Land nicht wirklich gesehen hat, wenn man nicht einmal ausgeraubt
worden ist. Ich hab da so eine Geschichte gehört, von einem
Australier, der unbedingt ausgeraubt werden wollte, damit er
was Spannendes zu erzählen hat. Er hat deshalb sein Handy
außen am Gürtel befestigt und sich seine Digicam
um den Hals gehängt und ging so im Township spazieren und
trotzdem ist nichts passiert.
Nun gut, ich habe Südafrika also richtig gesehen. Letzten
Freitagabend ging ich so durch Durban, nur so, ohne bestimmtes
Ziel, einfach mal gucken, was so los ist, wie die Abende zuvor
auch schon. An einer Bushaltestelle standen auf einmal paar
Typen rechts und links neben mir, hielten mich an den Armen
fest, und holten alles aus meinen Hosentaschen raus, was ich
bei mir hatte. Einer fuchtelte noch mit 'nem Messer rum und
dann gingen sie wieder. Ich bin also hinterher, hab sie bisschen
vollgeschnautzt, und dann haben sie wenigstens mein Portemonnaie
mit EC-Karte, Studentenausweis usw., aber natürlich ohne
das Geld, wieder herausgerückt und auch den Schlüssel
vom Backpackers hab ich wiedergekriegt. Aber mein Telefon, Taschenmesser,
Uhr und ca. 25 Euro sind weg. Also vergesst meine südafrikanische
Telefonnummer, ab sofort bin ich nur noch per E-Mail zu erreichen.
Ich hatte allerdings noch Glück gehabt, denn eine knappe
Stunde vorher hatte ich noch umgerechnet über 300 Euro
vom Automaten geholt, denn im Swasiland und in Mosambik sieht
mit Geldautomaten, die auch was ausspucken, nicht ganz so gut
aus. Das Geld hatte ich aber vorher noch im Backpackers im Safe
deponiert.
Am
Tag danach bin ich dann ins Swasiland gefahren, ins Ezulvini
Valley, das königliche Tal. Dort sollen das Parlament vom
Swasiland, der Wohnsitz des Königs, das Nationalmuseum
und noch mehr sein, es sieht dort aber aus, wie auch sonst jede
afrikanische Pampa. Ganz schön war ein kleiner Nationalpark
mit Wasserfall und einem Museumsdorf, in dem gezeigt wurde,
wie die Swasis früher so gelebt haben. 30 Prozent der Swasis
leben wohl immer noch nach den alten Traditionen mit Polygamie
und festgelegten Preisen für die Frauen (ich glaub, es
waren acht Kühe für eine Jungfrau), aber die Dörfer
sehen heutzutage anders aus und die Leute können sich aussuchen,
ob sie so leben wollen, oder westlich.
Jetzt
bin ich in Maputo, hier gibt's zwar noch einige alte Kolonialbauten,
ansonsten ist die Stadt häßlich, deshalb geht es
morgen weiter gen Norden.