Von
Küste zu Küste
Nachdem
ich vor ein paar Tagen gut in Swakopmund in Namibia angekommen
bin, hab ich nun also die Durchquerung des afrikanischen Kontinents
von Ost nach West vollendet und bin ganz froh, mal wieder das
Meer zu sehen. Allerdings könnte es hier auch etwas wärmer
sein, hier muss man ständig mit Jacke rumlaufen.
Von
den Viktoriafällen aus bin ich noch ein kleines Stückchen
durch Sambia gefahren, bevor ich dann ganz hinten im Caprivistreifen
(das ist der Zipfel im Nordosten Namibias) nach Namibia eingereist
bin. Einen Tag später bin ich schon wieder ausgereist,
diesmal nach Botswana, wo ich das Okavongodelta besucht habe.
Der Okavongo entspringt in Angola, fließt kurz durch Namibia,
splittet sich dann in Botswana in viele kleine Arme auf und
versickert (oder verdunstet) in der Wüste. Von den vielen
Wasserarmen werden viele Tiere angezogen und dementsprechend
auch Touris wie ich. Ich hab mich dort zwei Tage lang mit einem
Mokoro (ein Einbaum) durchs Delta staken lassen, hab auf einer
Insel in der Wildnis übernachtet und früh bin ich
mit dem Bootsführer auf die Pirsch gegangen, wo es Elefanten,
Hippos, Zebras usw. zu sehen gab, nur den Löwen hab ich
leider verpasst. Seine Spuren und frisch abgenagte Knochen haben
wir gesehen, der Löwe selbst war aber weg. Später
haben wir andere Leute getroffen, die ihn gesehen haben. Es
wäre doch zu schön gewesen, mal einem Löwen richtig
in der Wildnis und zu Fuß zu begegnen.
Die Fahrt ins Delta war auch recht abenteuerlich, da es dort
keine öffentlichen Verkehrsmittel gab, musste ich trampen,
was nicht ganz einfach war, da es auch sonst nicht viel Verkehr
gab. Die Einheimischen haben mir immer gesagt, den Ort, zu dem
ich hin wollte, würde ich niemals mehr am gleichen Tag
erreichen und unterwegs gäbe es auch keine Übernachtungsmöglichkeiten.
Es ging dann aber doch besser als gedacht und nach Fahrten in
diversen Autos oder auf Ladeflächen von Pickups oder LKW
bin ich immer gut angekommen.
Nun bin ich also wieder in Deutschland, oder in etwas so ähnlichem.
Vor hundert Jahren haben die deutschen Kolonialisten versucht
Deutschland in Afrika nachzubauen, was ihnen auch fast gelungen
ist, wenn man mal davon absieht, dass die Straßen viel
zu breit sind und dass am Ende der Straßen sehr oft Sanddünen
zu sehen sind. Und auf denen werde ich morgen rodeln gehn.